Die Ferienzeit
- sophiahomann
- 6. März 2018
- 3 Min. Lesezeit
Nein, keine Sorge - momentan haben wir nicht schon wieder Ferien. Dieses Mal sind die Kinder an der Reihe. Hier in Peru haben die Kinder von Weihnachten bis Anfang März schulfrei. Die Eltern können ihre Kinder aber in diesem Zeitraum weiterhin zu uns ins Projekt bringen. Einige der Lehrerinnen haben auch frei, was für uns bedeutet, dass wir für das "Bespaßungsprogramm" zuständig sind. Die Kinder haben logischerweise auch keine Hausaufgaben und somit haben wir viel Zeit, die wir gemeinsam gestalten können. Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir die Zeit nutzen können. Dabei sind wir selbstverständlich auch auf die Interessen und Wünsche der Kinder eingegangen.
Wir lernen unsere Welt kennen!
Das mit der Allgemeinbildung ist hier eine ganz spezielle Angelegenheit... Für die Kinder liegt Frankreich direkt neben Peru. Die Hauptstadt "Lima" ist ein anderes Land und Europa besteht, dank der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft, komplett aus Russland. Da haben wir also noch reichlich Bedarf, das ein oder andere aufzuholen.
Jede Woche steht unter einem eigenen Motto. In den ersten Wochen nahmen wir jede Woche einen Kontinent durch. Passend dazu wird gebastelt, gemalt, wir erstellen Lernplakate und kochen Gerichte, die für den jeweiligen Kontinent typisch sind. Am Ende machten wir ein Quiz über die Dinge, die wir gelernt haben.
Somit wurden für den Kontinent "Südamerika" zum Beispiel Piñatas und Masken gebastelt. Als wir "Asien" durchnahmen falteten wir Origami und als "Australien" an der Reihe war bauten wir ein Didgeridoo. Das war vielleicht ein Lärm, das könnt Ihr Euch nicht vorstellen...
Unsere Schützlinge erwiesen sich als richtige Künstler. Da schlummerte das ein oder andere Talent hinter den sonst oft so unmotivierten Gemütern. Ja, nicht jeder fand Gefallen an allem, aber im Großen und Ganzen hatten wir gemeinsam viel Spaß!
Einige der Kinder verwandelten sich auch zu kleinen Köchen. Viele der älteren Mädels haben sich gewünscht, dass wir gemeinsam kochen. Nichts lieber als das! Jede Woche wurde also zu jedem Kontinent ein typisches Gericht gekocht. Auf dem Speiseplan standen dementsprechend "Frühlingsrollen" aus Asien, "Pizza" und "Crêpes"aus Europa, "Chocolate Chip Cookies" aus Nordamerika usw...
Und wie können wir unsere Welt beschützen?

Jetzt haben wir in den letzten Wochen so viel über unsere Welt gelernt, was ziehen wir denn für Konsequenzen aus all dem? Irgendetwas müssen wir doch tun können, um einen Beitrag zum Schutz unserer Ökosysteme leisten zu können.
Fangen wir klein an. Dinge, die bei uns selbstverständlich sind, wie zum Beispiel die Mülltrennung, stehen hier noch in den Startlöchern. Somit widmeten wir auch eine Woche dem Thema "Plastik"und "Umweltschutz".
Zunächst schauten wir uns einen Film zu dem Thema "Plastik im Meer" an. Ich war beeindruckt, wie ernsthaft einige der Kinder sich mit dem Thema auseinandersetzten und war wirklich stolz, wie interessiert sie nach Lösungsmöglichkeiten suchten. Wir sammelten Müll, nähten und bemalten Stoffbeutel und bastelten aus Müll schöne Dinge. Oft habe ich hier im Projekt das Gefühl, nicht wirklich etwas bewirken zu können. Aber in dieser Woche hatte ich wirklich das Gefühl, den Kindern etwas mitgeben zu können, was mir selbst auch sehr wichtig ist. Und vielleicht nehmen die Kinder aus meiner Arbeit doch etwas mit.
Nun neigen sich die Ferien leider dem Ende zu. Nicht nur, dass wir eine Stunde später anfangen mussten zu arbeiten - auch die Möglichkeit selbst Projekte in die Hand zu nehmen haben die zwei Monate zu ganz besonderen gemacht. Na klar, wir waren nicht immer alle 100%ig motiviert. Das ein oder andere Mal war man enttäuscht, wenn die Kinder die Angebote, die man ihnen gemacht hat, nicht annehmen wollten. Aber es sind schließlich Kinder und einen Moment später konnte man ihnen auch schon gar nicht mehr böse sein.
So, jetzt habt Ihr einen kleinen Einblick bekommen, was ich hier momentan so treibe. Nach dieser intensiven Zeit haben wir uns tatsächlich selbst auch ein bisschen Urlaub gegönnt. Aber zu unserer Reise nach Kolumbien folgt selbstverständlich ein neuer Blogeintrag!
Bis dahin hoffe ich, dass Euch die Kälte in Deutschland nicht zu sehr zusetzt... Ganz liebe Grüße und bis bald,
Eure Sophia
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